USA - D.C.
Von Philadelphia aus ist die nächste Station unserer Ostküstentour schnell erreicht - es geht weiter nach Washington DC. Durch den (positiven!) Reisestress der letzten Tage haben wir uns kaum auf das vorbereiten können, was wir uns hier so alles anschauen könnten. Allerdings ist es auch nicht ganz so schlimm, unvorbereitet zu sein - denn wir sind in DC in guten Händen: Es geht zu Mia, der Mutter unserer Gastgebers in Stockton.
Wir beziehen erstmal das Gästezimmer und bekommen Kaffee & Plätzchen - während die Klimaanlage versucht, uns wieder auf Normaltemperatur herunterzukühlen. Das gelingt Ihr auch recht gut, wir entspannen uns und werden langsam schläfrig. Doch unsere Gastgeberin hat bereits einen Plan, so geht es in den Great Falls Park. Hier kann man die Stromschnellen & Wasserfälle des Potomac, des Grenzflusses zwischen Maryland und Virginia, erwandern.
Allerdings heute nur in homöopathischen Dosen, da es die Hitzewelle auch bis nach Washington geschafft hat und wir uns maximal im Schidkrötentempo bewegen.
Nach einem vorzüglichen selbstgekochten Abendessen werden die Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, auch telefonieren wir drei noch mit Georg in Stockton: er wollte mal hallo sagen und uns interessiert der aktuelle Arbeitsstand an unserem Camper.
Spoiler: Wir entschließen uns nach dem Ende des Gesprächs zu einer Verschiebung der Flüge zurück an die Westküste um eine weitere Woche.
Zurück zum Plan für morgen: Uns ist mal wieder nach einem Museumsbesuch. Das trifft sich gut, denn Mia war schon länger nicht mehr auf der National Mall in DC und in der dort ansässigen Freer Gallery of Art gibt es eine Ausstellung des japanischen Künstlers Hokusai: Mad about Painting. Eines seiner größten Werke ist die Die große Welle vor Kanagawa, die man von diversen Tshirts & anderen Motiven kennt.
Mia verabschiedet sich nach der Museumsrunde von uns, wir bleiben auf der National Mall und nehmen Kurs auf das Washington Monument. Der Aufgang zur Spitze mit perfekter 360°-Rundumsicht ist coronabedingt nur mit Voranmeldung möglich - die wir natürlich nicht haben. Daher schnell weiter zum World War II Memorial, bei dem wir uns - den Einheimischen angepasst - erst einmal Abkühlung verschaffen. Nun ist es nicht mehr weit zum Lincoln Memorial, einfach am Reflecting Pool entlang. Der hat seinen Namen nicht ohne Grund….
Am Lincoln Memorial angekommen, gönnen wir uns erstmal eine Verschnaufpause im Schatten des früheren Präsidenten - nach einem theoretischen Regenschauer (…wenn der Regen es nicht zum Boden schafft sondern vorher wieder verdampft) beschließen wir, die aufziehenden Wolken zu nutzen, und noch einen Schlenker über das Capitol zu laufen, ehe es mit der Bahn zurück geht.
Also die 4,8 km der National Mall nochmal entlang. In Summe laufen wir sogar etwas weiter, da sich auf einer Seite ja noch The White House versteckt… Zwischendurch macht sich langsam Hunger bemerkbar. Auch mit Aussicht auf ein Abendessen bei Mia benötigen wir eine Stärkung unterwegs - das klappt ohne Probleme bei einem der unzähligen Food trucks entlang der Straßen, die die National Mall queren.
Da das Capitol noch (?) für Besucher geschlossen ist, tumeln sich nur wenige auf der Rasenfläche davor - wir nutzen den gepflegten Golfrasen für eine Pause und füttern dann die Speicherkarte der Kamera.
Nun wird es aber Zeit für dem Heimweg, dank der leicht verständlich aufgebauten Metro in DC eine leichte Aufgabe.
Am nächsten Morgen wird gepackt. Wir haben gestern Abend ja noch unsere Flüge verschoben und gleich einen Mietwagen reserviert. Den gibt es erst um 14 Uhr in Arlington, in der Nähe des bekannten Militärfriedhofs. Bleibt also genug Zeit für ein ausführliches Frühstück, dann geht es in Richtung Metro - man kennt sich hier ja schon aus.
Einen Mietwagen abholen - darin haben wir ja schon Übung. Denkste, wir waren noch nicht bei Avis….
Wir „leben“ hier ja schon eine Weile und haben uns an die lokalen Gepflogenheiten angepasst - das Bezahlen mit Kreditkarte ist ein gutes Beispiel. Wenn wir nach einer ID gefragt werden, zücken wir unseren deutschen/EU-Führerschein - Thema erledigt. Nicht so bei Avis. Dort besteht man bei Ausländern auf den Reisepass. Mist. Genau der liegt in der Schublade in Mias Gästezimmer.
Jegliche Argumentation mit der unwilligen Mitarbeiterin ist sinnlos, da man sich lieber auf den bevorstehenden Feierabend vorbereitet und die Beleuchtung der Schalter deaktiviert - statt sich mit uns zu befassen. Telefonate mit der Hotline führen zum gleichen Ergebnis, die Wartezeit in der Dauerschleife wird mit 1,5 Stunden angegeben uns ein kostenloser Rückruf angeboten. Unsere Stimmung zu beschreiben ist nicht nötig - das kann sich jeder ausmalen…wir kehren reuig zurück ins Gästezimmer - da liegt der Pass.
Am nächsten Tag heißt es daher früh aufstehen und - ohne Frühstück - mit der Metro wieder nach Arlington. Dort stehen wir dann um 8:02 Uhr wieder am Avis-Schalter, bekommen den Mietwagen nach Vorlage des Reisepasses - es kann so einfach sein!
Nun, mit einem eigenen fahrbaren Untersatz ausgestattet, ging es zum Arlington Military Cemetery- der Friedhof, auf dem sich das Grabmal des unbekannten Soldaten befindet und die Kennedy-Familie beigesetzt ist.