USA - New York, New York!


Die Zeit im Amtrak von Boston nach New York wollen wir zur Recherche von Eintrittspreisen & Kombitickets nutzen und unsere persönlichen was-will-ich-in-3,5-Tagen-sehen-Listen erstellen.

NYC hat einiges zu bieten und die 3,5 Tage wollen natürlich optimal (& schwäbisch-günstig) genutzt werden. Daher kauft jeder nach dem Abgleich von gefühlt 100 Touristen-Kombiangeboten einen The New York Pass für 4 Tage (~ 180 USD). Nach der Installation der zugehörigen App & Aktivierung des Passes nimmt die gemeinsame Liste Formen an. …zumindestens haben wir uns das so vorgestellt… Die Neigungstechnik des Amtrak sorgt aber dafür, dass wir uns nach Buchung des NY Passes wie auf einem Schiff bei stürmischem See fühlen. Wir verschieben die weitere Planung auf später.

Unsere Unterkunft in NYC liegt zentral und es handelt sich diesmal um ein “echtes” Hotel, das Einchecken bzw. Deponieren der Koffer klappt also problemlos. Geht doch.

Nachdem der Rucksack mit allen lebenswichtigen Gegenständen gefüllt wurde, betreten wir zum ersten Mal bewusst die Straßen der Stadt die niemals schlafen soll.
Wir versuchen es erstmal mit Laufen, doch schnell signalisieren uns unsere Füße, dass selbst Manhattan groß ist und die Metro die sinvollere Art der Fortbewegung darstellt. So erreichen wir in den nächsten Tagen fast alle geplanten Attraktionen recht stressfrei. Aber der Reihe nach, ehe wir mal den Taschenrechner zücken, ob der NY Pass ein guter Deal war...


Tag 1 - Times Square, Empire State Building & Top of the Rock(efeller)

An was denkt man zuerst, wenn man nach New York gefragt wird? Mir fällt da so einiges ein, manche Begriffe gehören hier nicht unbedingt hin. Bleiben wir lieber bei der Auflistung der bekannten Stadtteile & Beschreibungen. Uns hat es ja nach Manhattan verschlagen, zentral an die Ecke 8th Avenue / West 36th street. Einige der bekannten Begriffe sind lt Karte “gleich um die Ecke” bzw. nur ein paar Blocks entfernt. Bei brauchbarem Wetter sind die 9 Blocks bis zum Time Square kein Ding, aber durch einige Fotostops nicht ganz so schnell absolviert, wie theoretisch möglich.
Wenn wir schonmal hier sind, geht es gleich in einem größeren Bogen über den Bryant Park zum Empire State Building. Da könnte man doch endlich mit dem ersten “Eintritts-Gutschein” anfangen, zu sparen. Da es im Angebotsumfang des New York Pass mehrere Aussichtsplattformen gibt, macht es nichts, wenn wir NY vom Dach des Empires bei Tage anschauen. Also an der nicht existierenden Schlage vorbei zum Eingang laufen, den QR-Code der App vorzeigen und auf zum Fahrstuhl. Der nimmt uns die Treppen der 86 Stockwerke ohne Mühe ab und wir können entspannt von der Aussichtsplattform aus die Stadt erkunden. Für ungefähr 20 Minuten. Dann prasselt ein ordentlicher Landregen auf die Stadt ein und wir flüchten in den Innenbereich. Nach kurzer Zeit beschließen wir 68-°F-Klimaanlagen-schockgefrostet, den Regenschirm auszuprobieren und wagen uns wieder nach draußen. Einige missglückte Fotoversuche später brechen wir das Unterfangen ab und lassen uns wieder auf Level 1 (= Erdgeschoss) absetzen. Durch den (nachlassenden) Regen geht es erstmal zurück zum Hotel, Kleidungswechsel & ne kurze Pause steht auf dem Programm.
Da wir uns das nächtliche Panorama aber nicht entgehen lassen wollen, raffen wir uns nochmal auf und laufen ohne Regen zum Rockefeller Center. Sind ja nur 13 Blocks, wir haben schon etwas Übung. Dort geht es ebenfalls hoch auf die Aussichtsplattform, von der man den ersten NY-Tag sehr gut ausklingen lassen kann. Für ungefähr 20 Minuten. Dann hat uns eine neue Atlantikwolke gefunden, aber dieses Mal lassen wir uns nicht verjagen :-).

 

Tag 2 - Freiheitsstatue, Wall Street, 9/11 - Museum, Brooklyn Bridge & The Edge

Nach der Anfängerrunde gestern müssen wir heute etwas Gas geben, 3 Attraktionen sollten es schon werden, sonst wird das Ganze ein finanzieller Reinfall.
Nach den Erfahrungen von gestern versuchen wir unser Glück an der Fähre zur Statue of Liberty auch ohne Reservierung, die Anreise erfolgte entspannt mit der Metro. Nach einer Taschenkontrolle, die strenger war als an so manchem Flughafen, durften wir in den inneren Bereich und von dort nach kurzer Wartezeit auf ein Schiff der Statue Cruises boarden. Nächster Halt: Liberty Island.

Dort angekommen, ergattern wir noch schnell einen Audio-Guide, ehe wir die Statue der Stimme folgend umrunden und schlussendlich im Museum landen. Dort sind einige Körperteile bzw Teile davon im Maßstab 1:1 nachgebildet, man erfährt auch einiges über das Design sowie den Bau der Statue.

Zurück auf dem Festland laufen wir auf der Suche nach etwas essbarem in Richtung Wall Street, bis wir eine längere Schlange auf der Straße entdecken. Die Ursache ist schnell ausgemacht, jeder in der Reihe möchte dem von Arturo Di Modica erschaffenen Charging Bull mal unterhalb der Gürtelline streicheln. Kein Scherz. Soll wohl Glück bringen. Wir beschließen spontan, glücklich genug zu sein, und ziehen weiter.

Unser nächstes Ziel ist das 9/11 - Memorial mit angeschlossenem “Museum” (dieser Begriff missfällt mir ehrlich gesagt etwas, Dokumentationsstätte würde es besser treffen). Die Grundflächen der beiden Türme des World Trade Center wurden konserviert, dazwischen wurde besagter Ort im Untergrund errichtet. Dort erfährt man die genaue Chronologie der Ereignisse, es werden viele Artefakte ausgestellt und die Szenerie wirkt äußerst real. Bedrücktheit stellt sich bei den Besuchern ein, sodass man garnicht erst auf die Idee kommt, im Inneren der Ausstellung zu fotografieren.

Trotz dessen, dass wir den 11. September selbst (an den Bildschirmen) miterlebt haben, war die Darstellung in Ihrer geballten Detaillierung doch etwas viel. Um frische Luft zu schnappen verlassen wir das Untergeschoss und bewegen uns mit der Metro in Richtung Brooklin. Nach einem Snack mit Blick auf den East River überqueren wir selbigen über die Brookling Bridge. Die Brücke trennt die einzelnen Verkehrsströme, die sich über Ihre Fahrbahnen bewegen konsequent - allerdings haben die Brückenplaner nicht die Besucherströme bedacht, die sich in der Mitte der Brücke in beide Richtungen Ihren Weg auf 6 Ft (2 m) bahnen müssen. Die andere Hälfte der mittleren Fahrbahn beanspruchen Fahrradfahrer für sich - und verteiligen Ihren Bereich lautstark durch klingeln, hupen & anschreien. Für ein paar nette Bilder hat es daher nur an einem Ende der Brücke gereicht…..

Abends sind wir dann nochmal los, der Quote wegen. Unser Ziel war das Edge, ein markanter Neubau an bzw. über den Hudson Yards. Auf dessen Aussichtsplattform hatten wir trotzt - oder vielleicht gerade wegen - der aufziehenden Wolken einen sehr eindrucksvollen Blick auf Manhattan sowie Jersey auf der anderen Seite des Flusses. Wir sind dann gleich bis zum Zapfenstreich geblieben, mit einer der letzten Aufzugsfahrten ging es hinunter. Schwer beeindruckt und mit einem ganzen Rucksack voller Eindrücke brachte uns die Metro zurück zum Hotel, nach dem obligatorischen 7eleven - Einkauf für das nächste Frühstück sind wir zufrieden über die heutige Bilanz schnell eingeschlafen.

 

Tag 3 - Madame Tussauds, Museum of Modern Art (MoMa) & Central Park

Mit dem gestrigen Tag 2 haben wir - was die Bilanz angeht - einen guten Start erwischt. Schon zu Beginn unseres NY-Aufenthaltes, als wir noch nicht so recht mit dem System des NY Pass vertraut waren, hatten wir eine Reservierung für das MoMa gebucht. ( Dass diese überhaupt nicht nötig war, dürfte jeder bereits erkannt haben?) Um die Zeit bis zum Einlass irgendwie sinnvoll zu nutzen, sind wir nach dem Frühstück zu Madame Tussauds, die Versammlung der Stars und Sternchen liegt quasi auf dem Weg. Man durchläuft in Summe 8 Stockwerke von oben nach unten, dabei hat man unzählige Möglichkeiten, sich mit berühmten Personen aus Geschichte, Film & Fernsehen zu verewigen. Im Summe ein netter Zeitvertreib (bis das Museum öffnet), aber der Realitätsgrad der Wachsfiguren hat mich ehrlich gesagt enttäuscht. Die hochgepriesene Natürlichkeit der Figuren konnte ich nicht recht nachvollziehen. Trotz aufwändiger Abformungen der echten Personen wirken alle hier anwesenden Figuren bei näherer Betrachtung unecht - für ein Selfie reicht es aber allemal.

Das MoMa und die darin ausgestellten Kunstwerke dagegen sind real, doch mein Problem mit der Deutung zeitgenössischer Kunst erschwert den Besuch etwas. Immerhin haben es einige designtechnisch erwähnenswerte Automobile in eine Sonderausstellung geschafft - warum es jedoch ein Smart Fortwo hier hinein geschafft hat, bleibt mir ein Rätsel…

Nach einem mehrstündigen Aufenthalt im Museum - wir sind beide über die Kondition des anderen erstaunt - bringt uns die Metro noch zum südlichen Eingang des Central Park. Mit Sandwich & Softdrink besetzen wir eine der ersten Bänke in Sichtweite - kaum ist man im Park, wird es schlagartig ruhig und man muss sein Essen vor hungrigen Chipmunks verteidigen. Nach einer kleinen Runde beschließen wir, dem morgigen Tag nichts vorwegzunehmen und “schlendern” 23 Blocks zurück zum Hotel.

 

Tag 4 - Central Park Tour zu Fuß (geführt), Central Park per Rad, Highline, Hafen Spaziergang & The Island (frei)

Heute haben wir ein Date mit Eddie. Nach dem ersten Versuch gestern, den Central Park auf eigene Faust zu erkunden, probieren wir es heute mal mit professioneller Hilfe. Nachdem alle Mitglieder der Gruppe sich vor dem Fahrradverleih (Achtung Spoiler!) versammelt hatten, ging es im Gänsemarsch los, direkt rein in den Central Park. In den kommenden 2 Stunden wurden interessante Geschichten erzählt, bekannte und unbekannte Plätze besucht und alles in Bildern festgehalten.

Nach einem kleinen Snack standen wir irgendwie erneut vor dem Ausgangspunkt - diesmal allerdings, um uns mit Fahrrädern ausstatten zu lassen. Nach der Anprobe ging es direkt auf die Fahrradstraße, die sich einmal durch den Park schlängelt und mit Piktogrammen klar regelt, wer wo zu fahren hat: Die langsamen bitte nach links...

Weiter ging es mit der Metro in die Nähe des Edge, dort “startet” ein Spaziergang der besonderen Art - die Highline. Die ehemalige Hochbahnstrecke ist in einen grünen Gang durch das Stadtviertel umgewandelt worden - mit sehr bequemen Bänken :-). Praktischerweise endet der Weg am Ufer, man kann gleich an der Promenade weiter flanieren.

Eigentlich stand auch noch das One World Observatory (ganz oben im neuen One World Trade Center) auf dem Plan. Dort angekommen, winkte der Portier aber müde mit einer gelangweilten Handbewegung - die Türen bleiben heute zu. O.k. dann gönnen wir uns statt dessen halt ein Abschiedsessen zu Fuße des höchsten Gebäudes in New York.

 

Tag 5 - Weiterreise

Heute geht es weiter. Wohin, sagen wir nicht.

Es fehlt aber noch die finanzielle Auswertung - hat sich der New York Pass (180 USD für 4 Tage) für uns gelohnt? Dann woll’n wir mal:

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